Am Mittwoch, den 3. Juli 2024 organisierte die Selbsthilfegruppe Wernigerode eine kleine Stadtführung mit Besichtigung des Konzerthaus "Liebfrauen".

15 Mitglieder der SHG Wernigerode haben sich um 11:00 Uhr am Rathaus getroffen. Dort hat uns die Stadtführerin in Empfang genommen und uns etwas über die Geschichte von Wernigerode erzählt.
Dann sind wir ein Stück die Marktstraße hinaufgelaufen, bis zur Oberengengasse. Dort erzählte uns die Stadtführerin, etwas über die Historie der Oberengengasse.
Im 15. Jahrhundert war die Oberengengasse die Judengasse. Das wussten selbst die alteingesessenen Wernigeröder nicht. Durch die Oberengengasse gingen wir weiter zur ehemaligen Liebfrauenkirche von Wernigerode.
Sie hat nach Einstellung des Kirchenbetriebes, einen anderen Zweck bekommen. Heute ist es das "Konzerthaus Liebfrauen" und die Spielstätte des Philharmonischen Kammerorchester von Wernigerode.
Die ehemalige Kirche war eine Kirche des damaligen Schlossherren und wurde 1762 eingeweiht. Sie diente der Fürstenfamilie als Stammkirche.
In den 2010er Jahren hatte sich dann die Kirchengemeinde entschlossen, diese Kirche nicht mehr weiter zu nutzen und nach langem Überlegen hat sich in Wernigerode der Kunstverein unter der Leitung von Rainer Schulze, dem bekannten Buchhändler aus Wernigerode, gegründet.
Es entstand die Idee, die Kirche nicht abzureißen, sondern ein Konzerthaus mit Bestandteilen der Kirche zu errichten. Das ist auch nach mehreren Jahren Bauzeit sehr gut gelungen. Heute finden dort schöne Konzerte des philharmonischen Kammerorchester Wernigerode statt.
Es gibt auch verschiedene Aufführungen des Chores vom "Gerhart Hauptmann Gymnasium".
Weiterhin werden auch Theateraufführung und so weiter angeboten.
Die Orgel der Liebfrauenkirche ist weiterhin im Gebäude enthalten. Sie wurde etwas versetzt und wird auch heute noch von der evangelischen Kirchengemeinde gepflegt und gewartet. Das hatte sich die Kirchengemeinde als Besitzer der Orgel selbst auferlegt. Aber auch das philharmonische Kammerorchester darf diese Orgel mitbenutzen und in ihre Stücke mit einbeziehen.
Im heutigen Konzerthaus gibt es nun auch eine moderne Heizungsanlage. Es handelt sich um eine Wärme-Umluft-Heizung mit Ionisierungsfilter.
Somit ist immer eine reine und warme Luft im Konzerthaus, das ist sehr angenehm.
Ich war selbst schon öfters im Konzerthaus. Auch im Winter und frieren muss man dort nicht. Ich kenne es noch von früher, wenn ich Konzerte in der Liebfrauenkirche besucht habe. Im Winter war's immer sehr kalt.
Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist der untere Bereich des Konzerthauses sehr gut zu erreichen. Es gibt auch behindertengerechte Toiletten im angebauten Teil des Konzert Hauses.
Bestandteile der ehemaligen Kirche, wurden auch erhalten.
Die Emporen gibt es noch, die sind über schmale Treppen zu erreichen, ist für gehbehinderte nicht so optimal.
Wer rechtzeitig Karten bestellt bekommt auch in der Regel im unteren Bereich Sitzplätze, sie sind so ähnlich wie Kinosessel.
Bei dem Vortrag im Konzerthaus erfuhren wir auch etwas darüber, wie der heutige Name zustande gekommen ist.
Die evangelische Kirchengemeinde hat zu Bedingung gemacht, dass der Zusatz "Liebfrauen" im Namen enthalten sein muss.
So entschied sich der Kunstverein von Wernigerode für den Namen "Konzerthaus Liebfrauen".
Das Konzerthaus Liebfrauen ist heute eine Bereicherung für Wernigerode.
So ein Konzerthaus, hatte ja in der Vergangenheit gefehlt.
Nun hat auch das philharmonische Kammerorchester eine moderne Spielstätte gefunden.

Wer Interesse an einer solchen Stadtführung mit Besuch im Konzerthaus hat, kann sich in der Touristinformation von Wernigerode informieren:
Telefon: 0 39 43 – 5 53 78 -35 oder 0 39 43 – 1 94 33
Fax: 0 39 43 – 5 53 78 – 99
Mail: info@wernigerode-tourismus.de
Internet: www.wernigerode-tourismus.de

Ingo Kappel
Leiter der SHG Wernigerode