Tischball: Sport für Menschen mit und ohne Sehbehinderung

Tischballstützpunkt heute in Magdeburg eröffnet

Der Magdeburger Stadtteiltreff "OASE" soll ein integrativer Treffpunkt für Menschen mit und ohne Sehbehinderung werden. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt e.V. hat hier mit finanzieller Unterstützung der Techniker Krankenkasse (TK) einen Tischball-Stützpunkt, auch "Showdown" genannt, eingerichtet. Damit profitiert der Verein erneut von der Selbsthilfeförderung durch die TK. Im vergangenen Jahr hatte er bereits einen entsprechenden Zuschuss für die barrierefreie Umgestaltung seiner Homepage erhalten.

Bislang gibt es in Sachsen-Anhalt erst wenige Tischballstandorte. Bei dieser, dem Air-Hockey ähnlichen Sportart, stehen sich zwei Spieler an einer 1,2 mal 3,6 Meter großen Platte gegenüber und versuchen, mit Hilfe eines Schlägers einen rasselnden Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Da es unterschiedliche Abstufungen von Sehbehinderungen gibt, tragen alle Spieler eine Dunkelbrille. Dies ermöglicht auch die gemeinsame Nutzung des Sportgerätes durch Menschen mit und ohne Sehbehinderung.

"Selbsthilfearbeit hat einen unschätzbaren Wert für Erkrankte und Angehörige und trägt zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bei. Daher haben wir die besondere Projektidee gern mit rund 4.500 Euro unterstützt, um über ein sportliches Angebot Gemeinsamkeiten und damit soziale Kontakte zwischen Betroffenen und Nichtbetroffenen zu fördern", erläuterte Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt, die Motivation der Kasse für die Beihilfe.

Wie Frank Brehmer vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt e.V. ergänzt, sollen mit der Implementierung dieses Anlaufpunktes - gerade nicht in den Räumen des Verbandes, sondern in einem regulären Stadtteiltreff - besonders junge Betroffene angesprochen werden. "Mit der Wahl des Standortes haben wir ein niederschwelliges Angebot geschaffen und wollen damit das Verständnis für Blinde und Sehbehinderte fördern. Das ist eine gute Gelegenheit, zum Beispiel mit gemeinsamen Turnieren, Heranwachsenden das Thema Behinderung und Selbsthilfe näher zu bringen. Als erste Trainingszeit ist freitags ab 11 Uhr geplant. Weitere Trainingszeiten kann man später festlegen", so Brehmer.

Hintergrund:

Die TK stellt in diesem Jahr allein für die Selbsthilfe in Sachsen-Anhalt insgesamt 121.000 Euro Verfügung. Rund 91.000 Euro davon entfallen auf die sogenannte kassenartenübergreifende Pauschalförderung für die Basisfinanzierung von Fixkosten wie Raummiete, Büromaterial oder die Herausgabe von Mitgliederzeitschriften. Ganzjährig können Selbsthilfeorganisationen im Land hingegen finanzielle Unterstützung für zeitlich oder räumlich befristete Projekte wie die Tischballstation einreichen. Dafür kommen im laufenden Jahr im Bundesland noch einmal 30.000 Euro hinzu.

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